Ok, ich habe nun schon öfter gelesen, dass einige Blogs ihren Betrieb auf Grund der europäischen Datenschutz Grundverordnung einstellen werden, da es doch sehr unübersichtlich für einzelne Blogger ist, was wie konfiguriert werden muss, damit der eigene Blog den neuen Richtlinien entspricht und man sich ab dem 25.Mai 2018 nicht unwissentlich strafbar macht. Puh……wenn das nicht mal eine Ansage ist. Wieso sehe ich, vor meinem inneren Auge, diverse Abmahnanwälte sich die Hände reiben? Vielleicht weil doch alles recht undurchsichtig für Nicht-Juristen ist? Eine kleine, erste Checkliste gibt es auf datenschmutz.net und bietet einen ersten Eindruck: “Blogger müssen […] ein Verfahrensverzeichnis führen…” Verlinkt ist hier auch ein How-To.
Ich habe mich dazu entschlossen alles, was mit Datenverarbeitung auf meiner Homepage zu tun hat, schlicht zu entfernen. D.h., dass ich die Kommentarfunktion schließe, alle alten Kommentare löschen werden und etwaige Diskussionen/Kommentare komplett auslagere auf Twitter/Facebook, wo meine Post entsprechend verlinkt sind. Auch Ping- und Trackbacks werden nicht mehr erlaubt sein und alle Plugins, welche in irgendeiner Weise personenbezogenen Daten – wie IP-Adressen – verarbeiten, werden entfernt. Ich bin mal gespannt, wie spartanisch diese Seite danach sein wird. Andererseits war sie bereits von Anfang an, als eine Art kleines, persönliches Tagebuch gedacht und hat insgesamt nicht viel Außenwirkung. Die Domain nutze ich vor allem für meine E-Mails und kleine, private Web-Anwendungen.
Ärgerlich ist dies alles allerdings schon und es geht ein Stück weit Kultur im Internet verloren, wenn man sich andere, größere Blogs als meinen ansieht, die schließen. Datenschutz und Datensparsamkeit in aller Ehren. Wenn allerdings Multimillionen-Konzerne wie Google, Apple, Facebook und Co. Daten sammeln, ist dies viel verheerender, als ein Kommentar inkl. ehemaliger IP auf einem privaten Blog, der nicht selbst vom Benutzer gelöscht werden kann. Hier ist man eindeutig über das Ziel hinaus geschossen.